Schul- und Komplementärmedizin - worin liegen die Unterschiede?
Die Schul- und die Komplementärmedizin (Alternativmedizin) sind wie ein Geschwisterpaar.
Die Schulmedizin funktioniert nach dem Prinzip, dass in allem nur die Erfassung naturwissenschaftlich bewiesener und messbarer DatenErkenntnisse gewonnen werden können. Nur so lassen sich Symptome der schulmedizinischen Meinung nach behandeln. Das Prinzip von Ursache und Wirkung vernachlässigen jedoch die persönlichen und individuellen Bedürfnisse eines Patienten und vergessen, dass Menschen viel komplexer sind. Forschungsergebnisse aus der Schulmedizin müssen nachvollziehbar sein, also reproduzierbar. Nur so sind sie zu bewiesen. Gerade hier liegt die Stärke, da sich schuldmedizinische Behandlungen auf jedermann mit diesen Symptomen übertragen lassen. Wenn sie einmal entdeckt wurden, sind sie wie ein Regelwerk für den Arzt. Oft sind schulmedizinische Behandlungen wirksam, jedoch nicht notwendig.
Als menschliches Wesen verlangt der Patient die Berücksichtigung seiner Individualität und seiner Persönlichkeit. Dies kann ihm die Schulmedizin nicht oder nur unzureichend bieten. Die alternativen oder komplementären Möglichkeiten lassen mehr Spielraum zu. In ihrem Weltbild gibt es individuelle Krankheitsbilder, die energetische und psychische Ursachen in die Diagnose einbeziehen. Komplementärmedizin benötigt keine reproduzierbaren Ergebnisse. Auch diese Art der Medizin kann positiv und negativ zugleich sein. Eine objektive Nachvollziehbarkeit der alternativen Methoden ist nicht immer gegeben.
Schul- und die Komplementärmedizin ergänzen sich oft gegenseitig in ihrer Entwicklung zur Genesung des Patienten. Sie können für die identischen Zwecke eingesetzt werden.
Die Pflanzenheilkunde gehörte früher beispielsweise zur Schulmedizin, wurde dann stark vernachlässigt und erhält jetzt zunehmend als sanfte Alternative Einzug in die Behandlungen.
Die Methoden der Alternativmedizin
Die alternative oder komplementäre Medizin ist ein sehr weit gefasster Begriff und umfasst unterschiedliche Methoden. Zusammengefasst ist ihnen die individuelle, auf den Patienten einzeln bezogene Betrachtung des Krankheitszustands sowie die Bewährung in der praktischen Anwendung gemeinsam. Daher stammt auch die Bezeichnung "Erfahrungsheilkunde". Beruhend auf bisherigen positiven Erfahrungen wird alles gemacht wie bisher, denn es hat bereits so funktioniert und kann dies auch wieder tun. Methoden der Komplementärmedizin werden bereits seit mehreren Tausend Jahren in dieser Form eingesetzt.
Mediziner beobachten die Natur, die natürlichen Vorgänge und die Prozesse der Heilung und übertragen dieses gewonnene Wissen auf ihre eigenen Systeme. Nach modernen wissenschaftlichen Vorgehensweisen kann man zwar nichts messen, aber man weiss aus eigener Beobachtung, dass es funktionieren kann und meist funktionieren wird. Die Alternativmedizin stützt sich natürlich nicht nur auf althergebrachte Methoden mit jahrtausendealter Tradition. Auch moderne Verfahren wie Bachblüten, Biofeedback oder Bioresonanz zählen zu diesem breiten Spektrum. Ihre Wirkung liess sich dadurch aber erst seit vergleichsweise kurzer Zeit beobachten.
Innerhalb der alternativen Methoden gibt es zusätzlich den eigenen Bereich der Regulationsmedizin. Darin steht keine "Reparatur" des Körpers im Vordergrund, sondern vielmehr die Anregung der körpereigenen Mechanismen der Regulation. Bekannter sind diese als Selbstheilungskräfte.
Der Begriff der Alternativmedizin wird zwar häufig verwendet, trifft aber den Stellenwert der Methoden nicht genau. Komplementärmedizin kann kein Ersatz oder eine Alternative für die Schulmedizin darstellen, sie ergänzt sie in ihrer Wirkung lediglich.
u Artikel © Blue Mountain Media Schweiz