Unterschiede zwischen der japanischen und chinesischen Akupunktur

Die Ursprünge der Akupunktur liegen in ChinaWie zuvor erklärt, liegen die Ursprünge der Akupunktur in China. Bis zum heutigen Tag hat sich die Akupunktur weltweit ausgebreitet. Die Akupunktur gelang durch buddhistische Mönche nach Japan und wurde den japanischen Gegebenheiten entsprechend weiterentwickelt.

Vor allem wurde die japanische Akupunktur durch ihren Status als Blindenberuf geprägt. Für die Ausübung von Akupunktur wurde das Fehlen des Sehvermögens als besondere Begabung angesehen und so entstanden viele Schulen für blinde Akupunkteure. Bis ins heutige Japan zählt die Ausbildung eines feinen Tastsinns als eine enorm wichtige Voraussetzung für einen guten Akupunkteur.

Zur Diagnosestellung wird der Puls sowie die Bauchdecke und auch die Meridian-Verläufe am Körper befühlt bzw. ertastet. Indes ist die Ausbildung nicht nur eine theoretische Ausbildung, es wird grossen Wert auf die praktischen Übungen gelegt, sodass die eigene Kunstfertigkeit verfeinert werden kann. Die Vorstellung, dass eine Meisterschaft nicht nur durch das Wissen entsteht, sondern durch regelmässige und konzentrative Übungen, ist eine typische japanische Zen-Buddhismus-Weisheit.

Ebenso typisch für die japanische Akupunktur ist die Legende von den ersten Mönchen, die mit der Akupunktur nach Japan kamen. Am Hof eines Shoguns führten diese Mönche einst die chinesische Medizin vor. Dabei ertrug der Shogun mit grosser Gefasstheit die Nadeltherapie. Am Ende der Therapie befahl der Shogun dann, dass diese Therapie erst in seinem Land angewendet durfte, wenn eine Stichtechnik erfunden wird, die weniger schmerzhaft sei. Alsdann kam es zu der Entwicklung des Führungsröhrchens, sodass dünnere Nadeln benutzt werden konnten. So gehört diese Nadeltechnik zu den herausragenden Besonderheiten der japanischen Akupunktur, da sie mit fast schmerzfreien Stichreizen arbeitet.

All dies hängt auch mit der Bevölkerungsstruktur in Japan zusammen. In Japan ist der Anteil der Stadtbevölkerung sehr gross, sodass sanfte Behandlungsreize besser zu Stadtmenschen und Kopfarbeitern gehören. Hingegen lebt in China der grösste Teil der Menschen auf dem Land. Hier passen die verwendeten Nadelreize mehr zu körperlich arbeitenden und auch robusteren Menschen.

 

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